Ich freue mich – auch dieses Jahr bin ich im Aufgebot von Swiss Golf für die Einzel- Europameisterschaft. In diesem Jahr wird diese auf dem Golf du Medoc in Bordeaux ausgetragen, wo es normalerweise trocken und windig ist. Auf der Anlage angekommen, stelle ich fest, dass in dieser Woche das Gegenteil der Fall ist. Weniger Wind, sehr weiche Fairways und weiche, eher langsame Greens.
Mir gefällt der Platz auf der Proberunde sehr gut und ich bekomme ein gutes Gefühl für die abwechslungsreichen Bahnen. Die zweite Runde nutzen wir, um unter den Schweizer Spielern ein Match Play durchzuführen. Ein kompetitiver Aspekt bereits auf der Proberunde umgesetzt, stellt uns unter Wettkampfbedingungen, denn jeder Schlag zählt schon heute.
Mit dieser guten Vorbereitung starte ich solide in das Turnier. Heute habe ich ein sehr gutes Kurzspiel und kann einige wichtige Putts für Par einlochen, was mir eine Runde mit 1 unter Par, aber leider «nur» einen Zwischenrang 56 bringt. In der zweiten Runde steht kein gutes Wetter an, der Regen hat das Turnier fest im Griff. Auf den zweiten 9 Loch regnet es waagrecht während ca. 20 Minuten. Ich kann aber Ruhe bewahren und spiele solide. Auf den Löchern 13-16 spiele ich kein einziges Par mehr und muss sogar ein Double Bogey in Kauf nehmen. Mit einem Tagesscore von 3 über PAR, falle ich im Gesamtklassement zurück.
Vor der dritten Runde befinde ich mich 4 Schläge hinter den besten 60, welche sich nach drei Runden für den Finaltag qualifizieren. Eine Aufholjagd ist angesagt – ich brauche einen sehr guten Tagesscore. Auch heute mache ich wenige Fehler, aber verpasse einige Birdie Chancen. Nach Loch 11 befinde ich mich 1 unter Par und weiss, dass noch mindestens zwei Birdies nötig sind, um mich in die Top 60 zu spielen. Leider gelingt mir dies nicht mehr und mit schlechten Entscheidungen muss ich noch zwei Bogeys in Kauf nehmen. Damit verpasse ich den Cut zum Finaltag – ich bezahle Lehrgeld.
Diese Woche muss ich leider einen verpassten Cut akzeptieren. Das Teilnehmerfeld an der Einzel-EM ist in diesem Jahr enorm stark, und nur ein einziger Schweizer Golfer schafft die Top 60. Ich bin enttäuscht, aber gleichzeitig nehme ich viel Erfahrungen und wichtige Erkenntnisse aus diesem EM-Turnier mit.