Swiss Golf Professional
Nach einer intensiven Trainingswoche und guter Arbeit mit Philippe Freiburghaus in Domat-Ems kann ich guten Mutes an mein vorläufig letztes Turnier dieser Saison reisen. Die Qualifying School der ProGolf Tour findet auch dieses Jahr wieder in Verden (nähe Bremen) statt, wo ich mit meinem neuen Auto der Ringgarage Chur anreisen werde. Meine Mutter Tina unterstützt mich während diesem Turnier und der mehrstündigen Autofahrt.
Die Anreise verläuft problemlos und wir kommen in unserem AirBnB gegen Abend an. Heute gilt es meinen Körper mit Mobility und präventiven Übungen fit zu halten und mich auf die bevorstehenden zwei Proberunden vorzubereiten.
Eigentlich freue ich mich auf den Golfplatz, denn letztes Jahr habe ich hier einen perfekten Platz mit soliden Greens und guten Fairways bespielt. Leider werde ich aber dieses Jahr sehr enttäuscht. Die Fairways sind eine Katastrophe, denn durch die lange Trockenzeit im Sommer musste all das Wasser um die Greens verwendet werden, entsprechend sind die Fairways ausgebrannt und in einem wenig guten Zustand. Trotz einer Schlägerlänge besserlegen, war es teilweise schwierig eine grüne Fläche für gute Golfschläge zu finden. Die Greens hingegen, waren relativ hart, mässig schnell aber grundsätzlich gut gepflegt.
Die beiden Proberunden nutze ich vor allem, um an meinen Abschlägen zu arbeiten und diese zu fixieren, damit ich ready bin für das Turnier. Ich finde das Layout des Platzes recht tricky und merke, dass hier meist die Taktik entscheidet, ob eine Birdie Chance möglich wird oder nicht.
Mit dieser guten Vorbereitung starte ich in die erste Runde und verpasse nur ein einziges Fairway mit meinem Driver. Meine langen Schläge aufs Green sind gut und ich fühle mich wohl. Leider habe ich Mühe mit den Schlägen von 70-120m und mache es mir entsprechend schwierig Birdies zu spielen. Die Putts fallen auch nicht wirklich, und schlussendlich muss ich trotz super Abschlägen mit einer PAR-Runde vom Platz laufen und klassiere mich aber dennoch in den Top 10.
Die zweite Runde steht an, es windet enorm am Nachmittag. Ich komme nicht richtig ins Spiel und kämpfe auf den ersten 9 Loch um jedes Par. Meine Abschläge sind zwar gut aber bei den Annäherungsschlägen fehlt mir die Präzision. Somit muss ich auf den zweiten 9 Loch noch drei unnötige Bogeys in Kauf nehmen und meine Runde mit +3 beenden. Da heute Nachmittag sehr schwierige Bedingungen herrschten, waren die Scores allgemein höher und ich verliere «nur» drei Plätze. Ich kann das Turnier auf dem 12. Rang beenden.
Die Top 30 erhalten nun eine Spielberechtigung für die gesamte, kommende Saison 2023 auf der Pro Golf Tour. Dies ermöglicht mir nun bereits früh, nämlich schon im Dezember, eine Planung für meine erste komplette Profi-Saison zu erstellen. Hotels, Flüge, Caddy-Organisation, Trainingslager, Fitnesstraining und vieles mehr muss jetzt neu ausgestaltet werden .
Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und bin stolz und motiviert professioneller Golfspieler zu sein. «Ich verliere selten, denn entweder gewinne ich, oder lerne Neues dazu.»