QSchool DP World Tour


Die Qualifying School der DP-World Tour ist der schnellste Weg in die European Tour aufzusteigen. Dieser Weg ist jedoch auch mit hohen Kosten und einem sehr starken Teilnehmerfeld ausgestaltet. Das Qualifying wird in drei Stufen gespielt – ich nehme meine erste Stufe in Haugschlag (Österreich) in Angriff.

Geplant wäre für mich Portugal gewesen, jedoch lag ich 2 Wochen lang krank im Bett und konnte keine seriöse Turniervorbereitung gestalten. Entsprechend konnte ich mit dem Organisator schauen, dass ich diese erste Stufe an einem der acht anderen Standorte spielen kann. Haugschlag AUT, wird meine Quali, ein Resort wo ich bereits ein ProGolf Tour Turnier gespielt habe, jedoch findet die QSchool auf dem technisch anspruchsvolleren und engeren Old Course statt.

Ich mache mich mit meiner Schwester Gianna auf den Weg nach Haugschlag (6.5h Autofahrt) und wir richten uns in einem kleinen, aber sehr schönen Airbnb ein. Drei Tage vor Turnierbeginn beginnt die Akklimatisation und ich schlage am Nachmittag nach dem langen Reisetag noch ein paar Bälle.  Zwei Tage vor Turnierbeginn spiele ich den gesamten Platz mit meiner Schwester als Caddy durch, mache mir Notizen, lege mir eine Taktik zurecht und bekomme ein erstes Gefühl für die Greens, das Fairway, die Wärme und die Windverhältnisse.

Die offizielle Proberunde spiele ich früh, denn normalerweise gehen die Proberunden bei einer Mittagsstartzeit fast 6h. Aus diesem Grund heisst es früh aufstehen, 18 Loch spielen, gut regenerieren und erholen, damit ich am ersten Tag bereit bin.

Ich bin sehr motiviert und komme mit dem Platz gut zurecht ich freue mich auf die kommenden Aufgaben. Ich starte am Tag eins mit einem Birdie, der Rest des Tages wird zu einem auf und ab.  Meine Schläge sind gut, aber ich muss zwei Wasserbälle in Kauf nehmen und schlage den Driver vier Mal in die Büsche, wo ich ihn als unspielbar erklären muss und jeweils 1-2 Schläge verliere. Die Runde beende ich schlussendlich mit 5 über PAR und das nervt mich gewaltig. Ich weiss aber auch, dass meine Abschläge heute das Problem waren und ich ansonsten einen guten Score gerettet habe.

Nach einem enttäuschenden Start gilt es jetzt die Nerven zu bewahren und mich Tag für Tag nach vorne zu kämpfen. Nach Tag 1 liege ich auf Platz 65 und habe noch einiges vor mir, um in die Top 12 zu kommen. In die zweite Runde starte ich abermals mit einem Birdie und ich kann den Flow bis auf Loch 16 weiterziehen, wo ich nach 6 Birdies, einem Eagle und einem Bogey -7 unter PAR liege. Auf der 17. Spielbahn landet mein Ball 2 Meter neben dem Fairway und nimmt einen unnötigen Kick in das linke Wasserhindernis. Neben dem Wasserstrafschlag muss ich hinter einem Baum spielen und schlussendlich ein Doppel Bogey in Kauf nehmen. Auf Loch 18 zieht sich das Pech weiter, und mein Ball bleibt im Hang auf einer kahlen Stelle liegen, was mich nach einem schlechten Chip dazu zwingt, ein Bogey auf der 18 zu schreiben. Trotzdem – ich beende die zweite Runde mit -4 Schlägen unter PAR und kann mich bis auf den 35 Platz vorkämpfen.

In der dritten Runde ist das Wetter wechselhaft und es heisst ständig Regenkleidung an- und abziehen. Ich spiele die ganze Runde solide und mache auch heute weniger Fehler vom Abschlag als in der ersten Runde. Ich ziehe jedoch einen eher schlechten Tag auf den Greens ein und verpasse viele mögliche Birdie Chancen. Trotz einigen verpassten Chancen kann ich die Runde mit -1 unter PAR beenden und mich wieder auf das Totalscore von PAR zurückkämpfen. Ich schaffe den Cut für den Finaltag mit den besten 40 Spielern locker und könnte noch mehr schaffen. Als geteilter 18. befinde ich mich nun zwei Schläge hinter dem letzten Qualifikationsplatz für die zweite Stufe, und ichweiss, dass ich mit einer guten Schlussrunde noch alles möglich ist.  In der letzten Runde spiele ich solide und verpasse, aber zu Beginn ein paar gute Birdie Chancen und muss zwei dumme Bogey`s schreiben – mit unnötigen Fehlern. Ich kämpfe heute leider mehr um die PAR`s als um die Birdies, weshalb ich nach 13 Loch 3 über PAR liege. Nach zwei Abschlägen ins hohe Rough fühle ich mich nicht mehr wohl auf der Teebox und muss auch auf der 15 ein Doppelbogey in Kauf nehmen, welches ich mir ganz einfach hätte sparen können, denn ich habe zu viel Risiko genommen, um mir noch eine Chance auf die Top 12 Resultat zu bewahren. Auf den letzten Löchern ist dann die Energie raus, ich zahle Lehrgeld auf dem selektiven Platz, nehme  +4 mit auf der Scorekarte und werde auf den 32 Schlussrang zurück gespült.

Mit einer sehr wertvollen Erfahrung und dem Wissen, dass nicht viel für ein Top 12 Resultat fehlt, ziehe ich mein Fazit. Jetzt weiss ich was in den nächsten Tagen zu tun ist, den die Wild Card für die Swiss Challenge in St. Apollinaire ist für mich eine Ehre und eine Herausforderung zugleich.