Spanish International Amateur

Spanish International Amateur

Spanish Amateur Copa S.M El Rey

Meine Golfsaison geht Schlag auf Schlag weiter, und mit dem Spanish International Amateur auf dem Golfplatz Sherrygolf steht das erste grosse internationale Amateur Turnier dieser Saison an. Hier wird zwei Runden Strokeplay und im Anschluss mit halbiertem Teilnehmerfels Matchplay gespielt. Dies bedeutet, dass ich Mental bereit sein muss. Das Meldetableau umfasst 120 Spieler von ganz Europa und die besten 64 qualifizieren sich nach zwei gespielten Runden für das Matchplay wo nach Rangierung im Tableau 1 gegen 1 Matchplay gespielt wird.


Mein erstes Ziel im Turnier ist also eine Top 64 Qualifikation. Im Anschluss danach hat jeder die Chance das Turnier im 1 gegen 1 zu gewinnen. Mein erstes Ziel soll eine Top 10-Rangierung sein, um eine möglichst gute Ausgangslage für das Matchplay zu haben.

Der Platz Sherrygolf gefällt mir und ich fühle mich wohl auf und um die Greens, was schon mal eine gute Voraussetzung ist. Der Platz ist eher lang und je nach Wind sind einige Abschläge ziemlich eng und verlangt taktisches Spiel, damit nicht unnötige Strafschläge produziert werden.

STROKEPLAY

Die erste Runde Strokeplay spiele ich solide mit -1 und bin zwischenzeitlich auf dem geteilten 10. Rang. Der Starttag verlief in einem auf und ab. Einerseits war ich früh sehr gut unterwegs und lag 2 unter Par nach 12 Löchern. Auf der 13. Bahn, einem sehr langen und schmalen Par 4 muss ich ein Triple Bogey in Kauf nehmen und mein Score fällt auf 1 über PAR zurück. Ich weiss, dass mein Spiel solide ist und ich glaube weiterhin an Birdie Chancen. Mit dieser guten Einstellung kann ich die letzten 5 Löcher 2 Schläge gutmachen und die Runde mit -1 beenden.

In der zweiten Runde starte ich nicht optimal und bin bereits früh 2 über Par. Ich muss auf dem Loch 7 ein Doppel Bogey in Kauf nehmen kann daraufhin aber mit zwei Birdies kontern. Lang spiele ich solide PAR mit einzelnen Birdies und Bogeys, aber alles ohne weitere Aussetzer. Auf Loch 15 weiss ich bereits wo der Cut für die Top 64 liegt und ich bin locker in den Top 20 klassiert. Ich riskiere noch etwas auf den letzten 4 Löchern – Matchplay wird kommen – und fange leider noch ein Bogey ein was mich die Qualifikation auf Rang 15 beenden lässt.

MATCHPLAY

Im ersten Matchplay spiele ich gegen einen Finnen, welcher eine solide Quali gespielt hat und insgesamt nur mit 2 Schlägen hinter mir liegt. Matchplay ist anders – ich freue mich. Ich gewinne das erste Loch und gerate ab hier nie mehr im Rückstand. Ich spiele solide meine Pars und gewinne immer wieder ein Loch mit Birdie. Zwischendurch spielt der Finne ebenfalls Birdies und kommt wieder etwas näher. Auf den zweiten 9 Loch spiele ich noch etwas besser und gewinne einige Löcher, sodass ich mit meinem Birdie auf dem 15. Loch das Spiel beenden kann. Das 16el Final ruft.

Ich studiere das Tableau und sehe, dass ich nun einen Engländer zugelost bekomme, welcher im World Amateur Ranking auf dem 155 Platz liegt, und damit einiges vor mir klassiert ist. Ebenfalls weiss ich, dass meine Qualifikation ein wenig besser war und ich mein erstes Matchplay solide gewonnen habe. Dies stimmt mich positiv für das zweite Match. Der Start des Matchplays läuft aber gar nicht optimal und ich verliere 2 der ersten 3 Löchern. Danach reisse ich mich zusammen und erkämpfe mir den Ausgleich nach 9 Bahnen. Mit einem Birdie auf Loch 10 erspiele ich mir mein Momentum und gewinne weitere 2 Löcher bis auf die Spielbahn 14, wo der Engländer mit einem Birdie wieder ein Loch gewinnt. Ich liege jetzt 2 Löcher vorne und weiss, dass ich mit einem Lochgewinn das Match beenden kann. Dies gelingt mir leider nicht auf der 15, das Loch wird geteilt. Auf dem nächsten Par 4, bringe ich mit einen defensiven Abschlag meinen Ball ins Spiel und schlage meinen zweiten schlag den Ball solide aufs Green. Der Engländer verschiebt seinen Birdie-Putt und ich loche einen 4 Meter Putt zum Sieg. Ich habe mein zweites Matchplay im Trockenen.

Nach der zweiten gewonnenen Matchplay-Partie sehe ich, dass ich jetzt auf den Gewinner der Qualifikation treffen werde. Karl Siemens, welcher in der ersten Runde 7 unter Par gespielt hat wird meine Gegner.  Ich sehe meine Chance in meinem soliden Spiel und habe eine Portion extra Motivation den Turnierfavoriten in Bedrängnis zu bringen, alles muss gespielt sein. Dieses Spiel ist  das zweite Match am selben Tag – ich fühle mich gut und weiss, dass ich in der Spitzensport-RS und im OYM gezielt an meiner Physis gearbeitet habe. Das Match ist über 18 Loch immer eng und wir spielen sehr viele Birdies, und mit PAR wird kaum ein Loch gewonnen. Ich eröffne mit Abschlag und einem Loch Vorsprung das Loch 18. Ein geteiltes Loch wäre ein weiterer Sieg. Der Abschlag misslingt heftig und mein Ball fliegt rechts Richtung Wasser. Mit etwas Glück finden wir den Ball hinter einer Palme, welche mir die Sicht zum Green versperrt. Nun braucht es etwas Verrücktes, oder einen Fehler von meinem Gegner, wenn ich das Spiele hier auf der 18 beenden möchte. Ich lasse den Ball weit links starten und lasse ihn mit einem Slice Richtung Green drehen – mein bester Schlag von heute –  und der Ball landet knapp auf dem Green. Ich muss nun von 27 Meter den Ball mit zwei Putts einlochen,  was mir locker gelingt, denn der erste Putt war so gut, dass der Deutsche mir den zweiten Schlag schenkt.

Nach einem langen Tag, einem Toughen Loch mit viel Stress und einer mutigen Entscheidung stehe ich zum ersten Mal am Spanish International Amateur im Viertelfinal. Ich bin sehr emotional nach diesem Sieg, brauche Zeit für mich – und telefoniere in die Schweiz.  Ich freue mich enorm über diesen guten Saisonstart – aber am nächsten Morgen wartet der nächste Gegner.


Im Viertelfinal spiele ich wieder gegen einen Deutschen und starte solide. Das Match ist bis zum 10. Loch ausgeglichen und wir spielen beide gutes Golf. Meinem Gegner gelingen dann auf Loch 11-14 vier Birdies nacheinander und ich spiele jeweils «nur» PAR. Jetzt bin ich drei Löcher im Rückstand kann aber auf der 15 noch einmal kontern. Loch 16 teilen wir mit Birdie. Auf Loch 17 schlägt mein Gegner auf dem PAR5 denn zweiten Schlag nahe ans Loch und ich hätte hier das Spiel nur noch mit einem Eagle verlängern können. Ich spiele hier Birdie und muss mich auf der 17. Bahn geschlagen geben. Ich beende dieses traditionelle, grosse internationale Turnier auf dem hervorragenden 5. Schlussrang. Eigentlich möchte man gewinnen, es wäre möglich gewesen,  aber bin sehr zufrieden mit meiner Leistung.

Nun gilt es in der kommenden Woche einige gute Trainingstage im Swiss Golf Trainingscamp in Infinitum zu absolvieren. Ich rauche auch ein wenig Ruhe, denn diese Matchplays haben Substanz gekostet. Ab jetzt läuft die Vorbereitung auf die beiden Turniere, die ich in zwei Wochen als Amateur in Ägypten auf der ProGolf Tour absolvieren werde.

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